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Mittwoch, 26. August 2015

#BloggerfuerFluechtlinge - die Idee, mein Beitrag, meine Spende


Es wird Zeit, dass ich mich positioniere - angesichts der sich täglich wiederholenden Brandanschläge auf künftige Flüchtlingsheime und Ausschreitungen à la Heidenau. Schon lange treibt mich der Gedanke, dass ich was tun muss - für die, die kommen, weil sie flüchten vor Elend und Krieg, vor Folter und Chaos. Die es ebenso wie wir verdient haben, in Frieden zu leben und denen wir guten Gewissens ein großes Stück unseres reichen Landes geben können. Weil es uns gut geht, weil wir genug haben, weil sie uns nichts wegnehmen, weil sie Menschen sind wie wir.

Und dass ich was tun muss gegen die Hetzer, die Neonazis in Nadelstreifen und auch die ohne. Gegen all die dummen Menschen, die Angst um ihre kleine, kleingeistige Welt haben. Die nicht begreifen, wieviel voller und schöner die Welt ist, wenn so viele unterschiedliche Menschen miteinander friedlich, freundschaftlich leben und somit eine kulturelle Bereicherung sind.

Vor zwei Monaten etwa wollte ich konkret dem Flüchtlingsheim in meiner Gemeinde helfen. Wandlitz ist eine brandenburgische Gemeinde, der es gut geht. Die im wahrsten Sinne im Speckgürtel Berlins aufblüht. Hier sammeln sich Ostler und Zugezogene, hier gibt es auch ein paar wenige Rechte, aber überwiegend hilfsbereite Menschen. Wie die Menschen vom Runden Tisch, die versuchen, den wenigen Flüchtlingen, die wir haben, den Weg zu ebnen, Deutsch zu unterrichten, Hilfe bei der Wohnungs- und Arbeitssuche leisten und ihr Heim mit ihnen gemeinsam verschönern. Menschen, die mit den Flüchtlingen Fussball spielen, sie integrieren wollen ins Gemeindeleben, was nicht immer leicht ist.

Ich bewundere das Engagement dieser Leute und ich wollte helfen, selbst mitmachen. Leider stellte sich das als wesentlich schwieriger heraus als gedacht. Mein Berufs- und Privatleben machte es mir zeitlich kaum möglich, aktiv mit Hand anzulegen. Die Kommunikation mit den (meist pensionierten) Helfern gestaltete sich kompliziert. So zog ich mich erstmal wieder zurück.

Dann hörte und las ich von der katastrophalen Situation vor dem LaGeSo in Berlin. Bei einer Hitze von 40 Grad im Schatten kampierten mehrere Hundert Flüchtlinge vor dem Gebäude, nur um registriert zu werden und evtl. am nächsten Tag einen Platz in einem Heim zugewiesen zu bekommen. Die Versorgung war katastrophal. Gott sei Dank bildete sich bald ein breites Bündnis aus helfenden Anwohnern, die die Wartenden mit Wasser, Essen, Windeln und anderen Dingen versorgte. Ein paar Tage wurden so überbrückt - ohne staatliche Hilfe.

Auch hier wollte ich helfen und über den Verein Moabit hilft, der die Fäden in die Hand nahm, informierte ich mich über die Möglichkeiten vor Ort. Der Verein hat aber vor vier Tagen seine koordinierenden Tätigkeiten niedergelegt und in andere verantwortliche Hände gelegt. 

Als Nicht-Anwohner bleibt mir letzten Endes dann doch immer wieder "nur" die Spende. Aber diese kann helfen, sogar viel. Der Winter kommt, die Menschen haben ihre Habe verloren und brauchen dringend eine dauerhafte Lösung, für Nahrung, Hygiene, Kleidung, Unterkunft und für eine Perspektive. Deswegen spendet und zwar bei betterplace.org. Hier wird das Projekt "Blogger für Flüchtlinge" unterstützt. Spenden könnt ihr unter:


Meine Spende sieht wie folgt aus: ein Beitrag sofort und direkt. Ich möchte aber noch mehr spenden und dabei könnt ihr mir helfen: Ihr kauft eines meiner Kosmetiktäschchen, die ihr in meinem Shop findet und das Geld geht komplett und ohne Abzug als Spende in das Projekt. Ich würde mich freuen, wenn ihr helft, auf welche Art auch immer. Positioniert Euch!

Und am Ende ein Zitat von Philipp Jessen (Stern.de-Journalist), das mir aus dem Herzen spricht:

Und darum will ich mit euch nicht reden.
Ich will euch nicht abholen.
Ich will euch auch nicht mehr verstehen.
Ich will nicht auf euch zugehen.
Ich will nicht, dass demokratische Parteien rechte Sprüche raushauen, um euch einzufangen.
Ich will, dass ihr euren Mund haltet.
Ich will, dass Frau Merkel ihren Mund aufmacht.
Ich will, dass gegen euch vorgegangen wird.
Ich will, dass ihr eine Minderheit bleibt.
Ich will, dass man über euch lacht.
Ich will, dass ihr die ganze Härte des Gesetzes zu spüren bekommt.
Ich will, dass ihr nach Hause geht.
Ich will, dass ihr euch schämt.
Ich will wieder Deutschland sein.
Ich will bei der Nationalhymne wieder aufstehen können.
Ich will, dass ihr diese armen Menschen endlich achtet. 


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